Ein Abend voller Liebeslieder

 

Am Samstagabend präsentierte Chantal Nitzlnader ihr eigenes Soloprogramm «Chantal & Friends» im Schlösslekeller. Dabei präsentierte sie, musikalisch und gesanglich unterstützt, dem Publikum zeitlose Melodien.

 

Vaduz. 

 

Mit einer eigenen Interpretation des Liedes «What a wonderful world» betrat die 31-jährige Liechtensteinerin Chantal Nitzlnader kurz nach acht Uhr die Bühne im Schlösslekeller und bewies vom ersten Ton an, dass sie keine Laiensängerin, sondern eine vom Fach ist. Die Töne glitten luftig in die Höhe, als wäre es das leichteste der Welt und die Zuschauer kamen in den Genuss von Virtuosität, die sonst eher von Popdiven wie Christina Aguilera dargeboten wird. Nach dem herzlichen Willkommensapplaus begrüsste sie die Zuschauer im breitesten Maurer Dialekt, was die Stimmung zusätzlich aufwärmte. Sie finde es schön, dass doch einige Leute den Weg zu ihr gefunden hätten, obwohl am gleichen Abend in Liechtenstein praktisch überall eine Veranstaltung stattfinde. Diese Wertschätzung gegenüber dem Publikum, auch wenn ein Konzert für einmal nicht ausverkauft ist, wurde von den Anwesenden mit herzlichem Applaus quittiert und die musikalische Reise durch Zeit und Genres konnte losgehen. 

 

Liebe ist alles
Bei der Planung des Programms sei einiges passiert und sie habe aus verschiedenen Gründen den Fokus auf Liebeslieder gelegt. Einerseits gebe es laut der Sängerin einfach sehr viele schöne Lovesongs, andererseits sei sie frisch vermählt, was sie doch auch sehr beeinflusst habe. Es folgten Duette mit Florian Bernhard, ihrer Mutter Anouschka oder auch dem Küken der Gruppe, Selina Plüss. Die stetig wechselnden Duettpartnerinnen und -partner verliehen den Songs eine ungeheure Dynamik und liessen kaum jemanden kalt. Die Gruppe – bestehend aus fünf Sängerinnen, dem Pianisten Pirmin Schädler, zwei Sängern und Nitzelnader – packte das Publikum auf eine unaufdringliche und zärtliche Art, in dem sie Klassiker wie «Lollipop» mit modernen Nummern wie beispielsweise George Ezras «Budapest» mischten. Das erwies sich als eine Freude für die kleinen und grossen Musikliebhaber, denn jedes neue Lied war entweder durch die unterschiedlichen Stimmfarben oder durch den grossen Wiedererkennungswert ein erfrischendes Erlebnis. 

 

Die grosse Geschichtenerzählerin
Für diejenigen, denen die musikalische Zeitreise voller Liebeslieder noch nicht genug Unterhaltung bot, plauderte Chantal Nitzlnader ein wenig aus dem Nähkästchen. Sie erklärte zwischen den Nummern zum Beispiel, welche Stolpersteine das Organisieren einer Hochzeit bereithält, wie ihr Schwager im Tanzkurs bei einem Backstreet- BoysLied regelrecht aufblühte und vieles Weitere. Ebenso charmant war der leichte Akzent, der bei gewissen englischen Liedern leicht durchschimmerte und den Abend zu einer runden Geschichte machte. 
Nicht ganz so rund läuft die Suche beim Schlösslekeller nach einem Sponsor für die Lüftungsanlage, wie Markus Schädler in der Pause erzählte. Es habe sich noch niemand gemeldet, der sich für die frische Luft im Kleintheater engagieren wolle, doch sie hätten die Hoffnung noch nicht aufgegeben. Am Samstag wurde es für einmal nicht allzu heiss, doch Chantal Nitzlnader und ihre Freunde vermochten das Publikum mit dem akustisches Hit-Feuerwerk nicht nur zu berühren, sondern auch ein klein wenig aufzuwärmen für den herbstlichen Heimweg. (ci)